1981

Erste Planungen zum Projekt "W140" beginnen

1982

Erste Entwurfsstudien entstehen.

1983 / 84

21 Erprobungsträger auf Basis des W126 werden gebaut, mit denen unterschiedliche Bodenstrukturen, Fahrwerkvarianten, Klimakonzepte und Sitzversionen getestet werden.

Zeitgleich erstellt die Stilistik Abteilung erste Pläne im Maßstab 1:1, mit denen Raum-, Sitz- und Sichtverhältnisse definiert werden. Erste Tonmodelle im Maßstab 1:5 entstehen.

Herbst 1984

Erste Vor-Prototypen und Entwürfe im Maßstab 1:1 sowie weitere Tonmodelle im Maßstab 1:5 werden erstellt. Gleichzeitig werden mögliche Variationen für die Innenausstattung mit Lenkrädern, Armaturentafeln und Sitzen hergestellt. Konstruktionspläne zur Anfertigung einer ersten Karosserie werden angefertigt.

04.1985

Das Lastenheft wird abgeschlossen.

10.1985

Es sind mittlerweile sieben Tonmodelle entstanden, die für die weitere Formfindung zur Diskussion gestellt werden. Es wird ein richtungsweisender erster Formentscheid gefällt, auf dessen Basis weitere Vor-Prototypen entstehen.

Anfang 1986

Erste Planungen zum V12-Motor beginnen. Im Lastenheft heißt es, der Motor sei so anzulegen, dass die Verbrennung in jedem Lastzustand optimal abläuft und dass die souveräne Leistung stets bei geringstmöglichem Kraftstoffverbrauch und minimalen Schadstoffemissionen bereitzustehen hat.

Die Motorenentwicklung schlägt dem Vorstand sogar einen Achtzehnzylinder vor. Der 'M216' soll über 8 Liter Hubraum verfügen und und in W-Form ausgelegt sein, also drei Sechszylinder mit einem Winkel von je 75,5 Grad nebeneinander. Das hätte den Vorteil, dass der Motor nicht länger als ein Sechszylinder wäre. Rechnerische Eckdaten: als 2-Ventiler 490 PS und 750 Nm Drehmoment, als 5-Ventiler 680 PS und 800 Nm. Allerdings bleibt es bei einigen wenigen Zeichnungen, über eine Realisierung wird nie ernsthaft nachgedacht, zumal der 12-Zylinder über Kraft im Überfluss verfügt. Immerhin nehmen einige Fachzeitschriften das Gerücht um den '800 SEL W18' auf und sorgen für Gesprächsstoff.

07.1986

Zwei Einstiegsmodelle stehen der Stilistik zur Verfügung.

11.1986

Der V12-Motor 'M120', zunächst aus zwei gekoppelten 6-Zylindern bestehend, läuft zum ersten Mal auf dem Prüfstand.

09.12.1986

Fünf Ton- bzw. Hartmodelle im Maßstab 1:1 haben es in die engere Wahl geschafft. Der Vorstand stimmt im Kuppelbau des Sindelfinger Werks einstimmig über die endgültige Form ab (Formfreigabe). Insgesamt sind zehn 1:1 Tonmodelle entstanden.
 

Angelehnt an die aktuelle Mittelklasse (W124) und den 190er (W201) ist auch der W140 zum jetzigen Zeitpunkt nahezu komplett chromlos konzipiert. Chefdesigner Bruno Sacco hält derartige Verzierungen auch an der S-Klasse für nicht mehr zeitgemäß. Zudem ist zunächst nur eine Langversion geplant.

Es gibt im Laufe der Entwicklungszeit immer wieder Überlegungen, ob und wie man das künftige Topmodell optisch von den übrigen Modellen abgrenzt. Sacco liebt es eher dezent, Protz sei 'out'. Die "V12-Differenzierung" wird aber erst bei der Modellpflege 1994 zufriedenstellend gelöst werden.

Frühjahr 1987

19 Vor-Prototypen stehen der Entwicklungsabteilung zur Verfügung.

Sommer 1987

Es finden erste Crashversuche statt.
Bis zum Serienanlauf werden 13 Prototypen und 10 Fahrzeuge der Pilotserie an den Barrieren der Crash-Versuchsabteilung verenden.

08.1988

'Die Krönung zukünftiger Motorenbaukunst' - unter dieser Überschrift wird ein erstes offizielles Foto vom neuen V12 'Kraftwerk' veröffentlicht. Ausgerüstet ist das Fotomodell noch mit KE-Jetronic Einspritzanlage, erkennbar an den beiden seitlich angebrachten Mengenteilern mit elektrohydraulischem Stellglied. Auch die Ansaugbrücke entspricht noch nicht dem späteren Serienprodukt.   Zu diesem Zeitpunkt bekannte Eckdaten: 6 Liter Hubraum, 48 Ventile, mehr als 355 PS und 550 Nm Drehmoment.

Herbst 1988

Mittlerweile sind 52 Prototypen entstanden, daneben noch 200 Teileaufbauten für detaillierte Erprobungen, Dauerläufe und Festigkeitsuntersuchungen.


 

Stefan H. Frey war so freundlich, mir ein Foto eines liasgrauen Erlkönigs zu schicken, den er Mitte 1990 auf der Ausfahrt der Hauptpforte der damaligen Mercedes-Benz AG in Stuttgart-Untertürkheim selbst fotografiert hat. Insgesamt 70 solcher handgefertigten Versuchswagen sind entstanden, sie legten zusammen 5 Millionen Kilometer zurück.

Ende 1988

Testfahrten auf dem Nürburgring fallen alles andere als zufriedenstellend aus - die S-Klasse bewegt sich auf der Nordschleife wie ein Schlachtschiff auf hoher See, so die niederschmetternde Erkenntnis. Das Fahrwerk muss inklusive seiner Geometrie komplett neu abgestimmt werden, um die sogenannte momentane Drehachse zu verschieben. Dies ist jene Längsachse, um die sich das Auto bei Kurvenfahrt neigt. Je dichter sie an den Schwerpunkt rückt, desto geringer ist die Seitenneigung. Obwohl es sich nur um Millimeter handelt, ist der Arbeitsaufwand für die Ingenieure enorm. Überstunden und Wochenendarbeit sind nötig, um mit den CAD/CAM Programmen die geeigneten Anlenkpunkte an der Raumlenker-Hinterachse zu finden, die für die Verbindung von Achse zu Rad benötigt werden.
Und das ist nicht die einzige negative Erkenntnis der Testfahrten: die Reifengröße 215/65 R15 und die Bremsen erweisen sich für das schwere Fahrzeug als zu klein dimensioniert. Für die neue Größe 235/60 R16 müssen die Radhäuser erweitert werden. Da die Gesamtentwicklung bereits so weit fortgeschritten ist, wird die Beseitigung der Schwachstellen sehr kostspielig und zeitaufwendig. Der ursprünglich geplante Markteinführungstermin in gut einem Jahr ist nicht mehr zu halten.

Frühjahr 1989

Es erfolgt eine sogenannte 'Projektbeschreibung', bei der das Fahrzeug im Hinblick auf Gewicht und Kosten unter Berücksichtigung von Sicherheits-, Komfort- und Fahrdynamik Aspekten analysiert wird.

09.1989

Das Mitarbeiter-Informations- und Trainingsprogramm zur Baureihe 140, kurz 'MIT 140', beginnt. In das 6 Millionen DM teure Schulungsprogramm sind rund 5700 Mitarbeiter einbezogen.

05.06.1990
bis
10.06.1990

Limousine:
Offizielle Vorstands-Abnahmefahrt im südspanischen Almería.

06.06.1990: Die anwesenden Vorstandsmitglieder entscheiden, dass alle Limousinen den Plaketten-Kühlergrill erhalten und der Stern fortan auf der Haube thront. Bisher sollte die neu gestaltete Frontpartie das Haupterkennungsmerkmal des V12-Modells sein.

01.07.1990

Anlauf der Pilotserie - seit 1976 gibt es in Sindelfingen das 'Pilotwerk', das man sich wie ein Miniatur-Montageband vorstellen kann. Es ermöglicht, die Fertigung unter serienmäßigen Bedingungen abseits der laufenden Produktion zu erproben und zu optimieren. Rund 2800 Mitarbeiter werden hier am W140 geschult. Das Pilotwerk erleichtert den Serienanlauf und garantiert vom ersten Auto an optimale Qualität. Komplexe Arbeitsvorgänge werden so lange trainiert, bis jeder Handgriff sitzt. Hier entstehen quasi in Handarbeit auch die Pressefahrzeuge für die Fahrpräsentation in Südfrankreich.

01.09.1990

Anlauf der Vorserie.

16.11.1990

Das erste offizielle Foto wird veröffentlicht:

02.01.1991

Anlauf der Hauptserie.

07.03.1991
bis
17.03.1991

Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon.
 

06.1991

Umstellung auf das FCKW-freie Kältemittel R134a (zuvor R12). (Ab Fahrgestellendnr. A006955)

09.1991

Ein geändertes Zahnrad für den Klappmechanismus des Spiegelantriebs sorgt für vibrierende Außenspiegel, der Klappmechanismus setzt aus.

Der 300 SE/L mit Stahlfelgen erhält statt der verschleißfreudigen Schwimmsattelbremse die standfestere Vierscheiben-Festsattelbremse der Achtzylindermodelle.

Durch Erhöhung des Reifenluftdrucks und durch Einsatz von Alu- statt Stahlfelgen (bei den Achtzylinder-Modellen) wird die Zuladung erhöht.

Der Fahrerairbag ist bei allen Modellen serienmäßig. Der 600 SE/L sollte schon von Beginn an Fahrer- und Beifahrerairbag an Bord haben, allerdings war die Lieferbarkeit hier bisher eingeschränkt. (Serienmäßig verbaut ab Fahrgestellendnr. A054368, beim 600 SE/L waren ab A023443 die Lieferengpässe beseitigt.)

10.1991

Produktionsstart des 300 SD, bis 09.1992 nur Export nach Nordamerika

01.1992

Die Weltpremiere des SEC-Coupés der Baureihe 140 findet vom 9. bis 19. Januar 1992 auf der North American International Auto Show in Detroit statt.

Modifizierung an den Türdichtungen: Windgeräusche gehören ab jetzt der Vergangenheit an.

20.12.1991

Der 10.000ste M120 12-Zylinder Motor wird hergestellt.

1992

Vorbereitungen auf die "große" Modellpflege:

Wohl nicht zuletzt wegen der starken Kritik im Inland wird schon in diesem Jahr die Modellpflege vorbereitet.

Dieses Fotomodell trägt noch die alten Streuscheiben, 15-Loch Felgen und auch der Schriftzug am Heck entspricht -zumal zu hoch angebracht- noch der bisherigen Nomenklatur (600 SEL statt S 600). Die Bilder sind wahrscheinlich Ende '92 entstanden. 

 

Es war ursprünglich angedacht,  bichromatische Rückleuchten zu verbauen, die denjenigen des W124 ab der 93er Modellpflege stark ähnelten. Die Einzelsitzanlage sollte zudem mit den Coupé Kopfstützen kombiniert werden. Die Fotos sind wahrscheinlich Ende '93 entstanden.

02.1992

Traditionsgemäß werden die Limousinen der S-Klasse mit langem Radstand in Sonderschutz-Ausführung angeboten; zur Wahl stehen die Modelle mit 5,0 ltr.-V8- und mit 6,0 ltr.-V12-Motor.
Äußerlich sind sie von den nicht-gepanzerten Varianten nur vom Kenner zu unterscheiden: ausgestellte Kotflügel (ähnlich wie beim 500 E / W124), breitere Reifen mit Notlaufeigenschaften auf Spezialfelgen und größere Auflageflächen der Front- und Heckscheibe.
Innen hingegen verringert sich die Breite um ca. 80 mm. Instrumententafel, Türbeläge, Hutablage, Dachhimmel, A-/B-/C- Säulenverkleidungen und Sitzlehnenspannteile mussten angepasst werden.
 

Rechts: Dr. Helmut Kohl und sein gepanzerter S 500 lang (vermutlich Bj. Ende '93). Das Fahrzeug mit Einzelsitzen im Fond, Lederausstattung, zwei Telefonen und Faxgerät wurde im Laufe seiner 'Dienstzeit' mit weißen Blinkern und V12-Kühlermaske ausgestattet. Es ist heute im Besitz des Mercedes-Benz Classic Centers und hat über 430 TKM gelaufen. Noch heute (Stand: Nov. 2012) vertraut Kohl auf den W140, das BKA stellt ihm drei 600 SEL zur Verfügung.


Anlauf der Vorserie des 500 SEC

Ein geänderter ASR-Sicherheitsschalter sorgt für Probleme bei rund 8000 Fahrzeugen, die zwischen Februar und April '92 vom Band gelaufen sind.

Die Radio Geräte der Becker 2000er Serie werden überarbeitet. Zu den Änderungen zählt u.a. die Einführung von RDS beim Topmodell 'Mexico 2000', zudem ist auch das preisgünstigere 'Grand Prix 2000' mit einem CD-Wechsler kombinierbar. (Verbaut ab Fahrgestellendnr. A058122)

03.1992

Die Europapremiere des SEC erfolgt auf dem Genfer Automobilsalon vom 5. bis 15. März 1992. Zunächst werden zwei Varianten angeboten: der 500 SEC und der 600 SEC
 

Außerdem präsentiert Mercedes-Benz ein "Flexible-Fuel"-Versuchsfahrzeug auf Basis des 300 SE, dessen Motorsteuerung für variablen Benzin-Methanol-Mischbetrieb bis zu einem Methanolanteil von 85 % ausgelegt ist.

Modifizierung der Türführungen. Die Türen lassen sich jetzt leichter schließen

Der Spiegelantrieb wird erneut überarbeitet (siehe 09.1991). Eine zusätzliche Bohrung im Gehäuse sorgt dafür, dass eingedrungenes Wasser ablaufen kann, wodurch Korrosion verhindert wird.

Bessere Materialqualität verhindert verzogene Bremsscheiben.

Eine verbesserte Arretierung  verhindert selbsttätiges Öffnen und Klemmen der Make-Up-Spiegel im Fond.

Anlauf der Vorserie des 600 SEC

04.1992

Ab 12. April wird ein verbesserter ASR-Schalter eingesetzt, der den plötzlich auftretenden Notlaufbetrieb verhindert (siehe 02.1992).

Geändertes Bremsen-Abschirmblech verhindert Quietschen beim Rückwärtsfahren.

06.1992

Der Schalter zum Betätigen der Zentralverriegelung wird  anstatt an der Innenverkleidung der Fahrertür in der Mittelkonsole platziert. Ein automatisch abblendbarer Innenrückspiegel ist lieferbar. (Ab Fahrgestellendnr. A086004)

Eine geänderte Zeitschaltung verhindert eine nicht abschaltende Innenbeleuchtung.

Bessere Materialqualität bei den Bremsbelägen verhindert Rubbeln.

Anhebung der Leerlaufdrehzahl bei den V8-Modellen von 550 auf 630 U/min.

07.1992

Beim V12-Motor entfällt durch ein geändertes LH-Jetronic Steuergerät die Volllastanreicherung, so dass auch bei voll geöffneten Drosselklappen die Lambdaregelung aktiv bleibt. Die Leistung sinkt dadurch von 408 auf 394 PS. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A092142)

Offiziell begründet Mercedes diese Maßnahme damit, dass dieser Betriebszustand in deutlich weniger als einem halben Prozent im gesamten Lastkollektivs auftrete. Die Maßnahme habe zwar geringfügige Leistungseinbußen zur Folge, käme dafür aber dem Schadstoffverhalten zugute. (Mercedes nennt 09.1992 als Umstellungstermin).

08.1992

Neue kunststoffummantelte Schließösen an den Türschlössern verhindern Knackgeräusche und schwergängiges Schließen.

Auch bei den V8-Motoren entfällt die Volllastanreicherung, die Leistung verringert sich um 7 PS beim 400er und um 6 PS beim 500er. (Reguläre Einführung mit Fahrgestellendnr. A100181, jedoch mit einigen Ausnahmen)

09.1992

Anlauf der Vorserie des 300 SE 2.8

Der 100.000 W140 wird ausgeliefert, ein silberner 500 SEL mit schwarzen Ledersitzen geht nach Japan.

Der Verdichtungsdruck des 4,2 Liter 8-Zylinders wird von 10 auf 11 erhöht.

10.1992

Auf dem Pariser Autosalon werden zwischen dem 8. und 18. Oktober 1992 die Typen 300 SE 2.8 und 300 SD vorgestellt, die das Programm der S-Klasse um zwei preisgünstigere und besonders sparsame Varianten bereichern. Für Aufsehen sorgt der 300 SD, der zwar bereits seit Oktober 1991 in die USA exportiert wird, nun aber als erstes S-Klasse-Dieselmodell auch im Inland erhältlich ist. Angetrieben wird der 300 SD von einem 3,5 ltr.-6 Zyl.-Motor mit Abgas-Turbolader, Abgasrückführung und Oxi-KAT, der prinzipiell bereits vom Vorgängermodell der Baureihe 126 bekannt ist, nun aber in einer überarbeiteten Version mit 110 kW (150 PS) zum Einsatz kommt. Er gilt mit einer Partikel-Emission von 0,08 g/km als besonders schadstoffarm. Die Fahrzeuge mit Dieselmotor sind serienmäßig mit einem Getriebe-Luftölkühler ausgestattet. 

Die zweite Neuvorstellung, der 300 SE 2.8, verfügt wie der 300 SE über einen Sechszylinder-Reihenmotor mit Vierventiltechnik, der ebenfalls der Motorenfamilie M 104 zugeordnet ist. Die neu entwickelte 2,8 ltr.-Variante wird vom gleichen Zeitpunkt an auch in der Baureihe 124 verwendet und ist mit einer mikroprozessorgesteuerten Einspritzanlage ausgerüstet, die nicht mehr von einem Hitzdraht-, sondern einem Heißfilm-Luftmassenmesser (HFM) gesteuert wird. Außer den beiden neuen Modellen werden in Paris die Achtzylinder- und Zwölfzylindertypen mit überarbeiteten Motoren präsentiert.

Außerdem wird auf dem Pariser Automobil-Salon die S-Klasse von einer internationalen Jury aus Automobiljournalisten mit dem Titel "The World Car 1992" ausgezeichnet. In der Begründung wird die zukunftsprägende Bedeutung der S-Klasse im Hinblick auf Umweltverträglichkeit, Sicherheit und Komfort hervorgehoben.

Der Beifahrerairbag ist jetzt bei allen Modellen serienmäßig verbaut. (Ab Fahrgestellendnr. A124568)

Anlauf der Hauptserie der Modelle 500 SEC und 600 SEC

12.1992

Durch Änderung an Stoßdämpfern bzw. Federbeinen, Anschlagpuffern und der Zuordnung von Federn-Gummilagern an der Vorderachse sowie geänderten Hinterfedern wird das Fahrzeugniveau um ca. 10mm abgesenkt. (Einführung ab Fahrgestellendnr. A120932. Wahrscheinlich ergibt sich daraus eine geringfügig niedrigere Fahrzeughöhe, die Mercedes allerdings erst ab 2.1993, teilweise auch mit 6.1993 angibt.)

01.1993

Anlauf der Hauptserie des 300 SE 2.8

Die Modelle  300 SE/L und 300 SD tragen nun serienmäßig Reifen der Dimension 235/60 R 16, statt zuvor 225/60 R16.

02.1993

Eine Kontaktspirale ersetzt die bisher verbauten Schleifkontakte für Hupe und Airbag im Mantelrohr und Lenkrad. Die Ansteuerung der Fanfare erfolgt über ein Relais. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A123446)

04.1993

Serienanlauf in den neuen Lackieranlagen: die S-Klasse wird mit umweltschonenden Wasserbasislacken lackiert.

06.1993

ASR ist beim 300 SE 2.8 auch in Verbindung mit mechanischem Getriebe verfügbar.

Die Kofferraumverkleidung der V12-Limousinen ist statt aus Velours fortan wie bei den kleineren Modellen in Nadelfilz gehalten. Im 600er ist sie aber weiterhin farblich an die Innenausstattung angepasst. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A144702)

07.1993

Die Typenbezeichnungen werden analog zu den anderen Baureihen des Pkw-Programms, geändert; das "S" ist nun der dreistelligen Zahl vorangestellt, und Zusätze wie "C"  "E", "D" und "L" entfallen. Beispielsweise wird der 500 SE zum S 500, der 600 SEL hieß nach dem neuen Nomenklatur-System S 600 lang und aus 500 SEC wird S 500 Coupé. Das Typenschild auf dem Kofferraumdeckel dokumentiert seither lediglich Klassenzugehörigkeit und Hubraum; die, zumindest beim zweiten Hinschauen, ohnehin ersichtliche Karosserievariante (Coupé, normaler oder langer Radstand) ist nicht mehr angegeben. Am deutlichsten ändern sich die Typenbezeichnungen der 4,2 ltr.-Typen und der Sechszylindermodelle. Anstelle der bisherigen Zahlen, die zugunsten eines einheitlichen Erscheinungsbildes auf ganze Hunderter gerundet waren, werden nun die dem tatsächlichen Hubraum entsprechenden Zahlen verwendet. So wird zum Beispiel aus dem 300 SE der S 320 und aus dem 300 SD der S 350 Turbodiesel. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A151345)

Den beiden 3,2 ltr. 6-Zylinder kommen technische Verbesserungen zugute; der bisher verbaute Motor mit LH-Jetronic wird durch eine überarbeitete Version ersetzt, die bereits seit Oktober 1992 in der Baureihe 124 zum Einsatz kommt und nun ebenfalls über ein Resonanz-Schaltsaugrohr und eine Einspritzanlage mit Heißfilm-Luftmassenmessung (HFM) verfügt. Dadurch können das Drehmoment erhöht und die Leistungs- sowie Drehmomentmaxima zu niedrigeren Drehzahlen verschoben werden. In Verbindung mit einer zusätzlichen Verringerung der Reibleistung wird der Kraftstoffverbrauch bei geringfügig verbesserten Fahrleistungen insgesamt um 7,5 % reduziert. (Reguläre Einführung mit Fahrgestellendnr. A151633, zuvor vereinzelt mit Code 804 = Modelljahr 1994)

 

Die Peilstäbe der Rückfahrhilfe werden bei den Limousinen um 2 cm auf jetzt 8,5 cm verlängert, da sie bisher nur schlecht sichtbar waren. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A151659)

Das Intervall für die Pflege- und Wartungsdienste wird von 10.000 auf 15.000 km bzw. von 20.000 auf 30.000 km angehoben.

08.1993

Der Außenspiegel auf der Fahrerseite ist mit einem asphärisch gekrümmten Spiegelglas ausgestattet. Dadurch wird der Sichtwinkel von 16° auf 48° erweitert und der "tote Winkel" nahezu aufgehoben. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A155558)

01.09.1993

Einführung einer neuen Radiogeneration:
Die Geräte Becker Europa 2000, Grand Prix 2000 RDS und Mexico 2000 RDS werden durch die Modelle Classic, Special und Exquisit ersetzt. Es handelt sich um "OEM Geräte", die von Becker für Mercedes hergestellt werden. Gleichzeitig entfällt der Überblendregler in der Mittelkonsole.

Zu diesem Zeitpunkt entfällt bei den Coupés die Radioantenne am hinteren Kotflügel. Fortan befindet sich die UKW-Antenne im hinteren Stoßfänger und die Antenne für MW, LW und KW in der Heckscheibe.

(Ab Fahrgestellendnr. A159403)

10.1993

 

Der ausfahrbare Griff des Kofferraumdeckels ist nun aus schwarzem Plastik statt wie bisher in Chrom ausgeführt. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A164506)

 

Das Communikations- und Navigationssystem (CNS) wird auf der 30. Tokyo Motor Show (22.10. bis 05.11.1993) vorgestellt. Das ausschließlich für den japanischen Markt vorgesehene System erinnert mit seinem 5,6 Zoll großen LCD-Farbbildschirm optisch an das hierzulande erst mit dem Nachfolger Modell (W220) eingeführte 'Comand' und beinhaltet die Funktionen Navigation mit dynamischer Routenführung, Reiserechner, Klimaanlagensteuerung, Radio, TV, Aux (externer Videoeingang im Brillenfach), Cassettenabspielgerät, CD-Wechsler, Terminplaner (Erinnerungsfunktion) und Telefon mit Freisprecheinrichtung. Für den Fond ist ein Extra-Bildschirm mit Infrarot Fernbedienung vorgesehen. Antennen sind im Heckstoßfänger und in der Heckscheibe integriert. Das Ausstellungsfahrzeug verfügt außerdem über eine im Heckstoßfänger integrierte Rückfahrkamera. (Der Markteinführungstermin ist unbekannt, vermutlich im Laufe des Jahres 1994, die Rückfahrkamera wurde wohl nicht realisiert.)

12.1993

Das modifizierte Kombiinstrument bietet neue Funktionen, so beginnt der Tachometer schon ab 0 km/h und der mechanische Kilometerzähler wird durch ein elektronisches Flüssigkeitsdisplay ersetzt. Die Warnlampe für zu niedrigen Öldruck entfällt. Eine nicht gelöste Feststellbremse macht sich jetzt durch ein Warngeräusch bemerkbar. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A175777)

Eine relaisgesteuerte Wegfahrsperre ('Fahrberechtigungssystem', kurz FBS) mit Starterabdeckung gehört bei allen Modellen zur Serienausstattung. Mit der Aktivierung der Anlage wird automatisch der Starterstrom unterbrochen.

Die Jalousie des Ablagefachs unter der Mittelarmlehne ist statt in Edelholzausführung nun in Plastik gehalten, lediglich bei den 12-Zylinder Modellen bleibt es es bei der Holzausführung. (Ab Fahrgestellendnr. A181015)

1994

Im Werk Santiago Tianguistenco (Mexiko) erfolgt neben dem E 420 (W124) auch die Montage des Modells S 500 lang aus Zulieferungen für den mexikanischen Markt. Es ist geplant, im Jahr 1994 insgesamt 1.000 Fahrzeuge zu montieren. Mehr und mehr sollen auch in Mexiko hergestellte Komponenten und Teile verwendet werden.

02.1994

Produktionsbeginn des S 420 Coupé

Die Fahrwerksfedern werden zur Gewichtsreduzierung geändert, es erfolgt eine Materialumstellung und eine Reduzierung der Drahtdicke. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A185925)

 

03.1994

Die "große" Modellpflege (MOPF):

Auf dem Genfer Salon vom 10. bis 20. März 1994 präsentieren sich die Limousinen der S-Klasse schon drei Jahre nach der Weltpremiere stilistisch dezent überarbeitet. Eine Reihe von Detailänderungen vermittelt in ihrer Gesamtheit bei unveränderten Abmessungen eine optisch leichtere, wohlproportioniertere und dynamischere Erscheinung. Erreicht wird dies vor allem durch einen ausgeprägten Einzug der unteren Partien von Stoßfängern und Flankenschutzflächen sowie eine horizontale Gliederung dieser Flächen durch eine umlaufende Sicke. Eine veränderte Gestaltung der Scheinwerfer und des Kühlerschutzgitters verstärkt diesen Effekt. Bei den modifizierten Scheinwerfern mit optimierten Freiform-Reflektoren, die eine 60 % höhere Lichtausbeute ermöglichen, ist der Bereich des Abblendlichtes nicht mehr durch einen Mittelsteg vom Fernlichtbereich getrennt, wodurch eine optische Verbreiterung erzielt wird. Eine zusätzliche Aluminiumbedampfung lässt die Scheinwerfer heller und wertvoller erscheinen. Farblose Deckgläser der vorderen Blinkleuchten unterstützten diesen Eindruck. Die Sechszylinder- und Achtzylindermodelle erhalten ein neu gestaltetes feingliedriges Kühlergitter mit einer vertikalen Knickkante in der Mitte. Für die V12-Typen kommt gleichzeitig eine eigenständige Ausführung mit verchromten Querlamellen und deutlich verbreitertem Chromrahmen zum Einsatz. Einen wesentlichen Faktor für die harmonische Gesamterscheinung der S-Klasse bildet außerdem die formale Überarbeitung der Heckpartie. So werden die unteren Radien der Kofferraumdeckelfugen analog zu den Coupémodellen abgerundet. Das bisherige Leuchtenband wird im Abschnitt unterhalb der Rückleuchten verbreitert, und an die jetzt gelb/rot gestalteten Rückleuchten angeformt. Dadurch wirkt das Niveau der Kofferraumhöhe optisch abgeflacht, und das Heck erscheint insgesamt breiter und tiefer liegend.
Die 15-Loch-Räder sind neu gestaltet und gehören beim S 420 und S 500 zum Serienumfang. Die bereits bekannte 8-Loch-Schmiedefelge ("Alamak") ist gewichtsoptimiert und erhält einen erhöhten Glanzgrad.

Neben der "optischen Abmagerungskur" ist die intern genannte "V12-Differenzierung" ein Thema der Modellpflege. Es war der Wunsch vieler Kunden, den S 600 noch deutlicher von den anderen Modellen abzugrenzen. Der Innenraum wird deshalb durch eine zweifarbige Ledersitz-Anlage im Coupé-Design aufgewertet, die auf Wunsch mit der bekannten Einzelsitzanlage im Fond kombinierbar ist.

Sie ist in den Farben 'chapignon/stein mittel', 'grau/mittelgrau' und 'schwarz/mittelgrau' lieferbar

Für alle anderen Ausstattungsfarben bleiben die einfarbigen Sitze mit der bekannten Pfeifeneinteilung in Y-Form auch weiterhin im Programm (Anmerkung: aus den Preislisten und Musterkarten ging dies allerdings nie hervor - es war aber wohl auch nie ein Problem, auf Kundensonderwunsch einfarbiges Leder im Coupé-Design zu ordern.)

Außerdem gehören  Wählhebel und Lenkrad in Holz/Lederkombination - das Leder jeweils an die Farbe der Instrumententafel angepasst -  zur Grundausstattung des Topmodells.

Für höchste Ansprüche ist zudem die neue Ausstattung "Leder Exclusiv" lieferbar, die es in ähnlicher Form schon seit Herbst '92 im SL (R129) gibt und eigentlich schon zum Serienanlauf unter dem Namen "Lederausstattung II" eingeführt werden sollte. Die Sitze entsprechen denen der "V12-Differenzierung", außerdem sind als Besonderheit nahezu alle Verkleidungsteile wie die Instrumententafel, die Türbeläge, die Mittelkonsole, die Sonnenblenden und die Hutablage mit Leder bezogen und mit einer Doppelkappnaht als Zierelement versehen.

Um bei den kritischen sonnenzugewandten Bereichen eine Verformung des Lederbezuges zu vermeiden, wird das Leder vor der Verarbeitung "vorgeschrumpft".

An den Säulen und  im Dachbereich wird ein wildlederähnliches Material eingesetzt (Microfaser-Vlies).

Leder zweifarbig
"V12-Differenzierung"

Leder Exclusiv

Wegen der bisher ohnehin niedrigen Nachfrage entfällt bei den V12-Modellen die Velourspolsterung.

Die Radioantenne verschwindet nun auch bei den Limousinen vom hinteren Kotflügel und wird im hinteren Stoßfänger (für UKW) und in der Heckscheibe (Kurz-, Mittel- und Langwelle) untergebracht. Die Fondlautsprecher erhalten jetzt, wie schon bei den Coupés realisiert,  textilbezogene Trägerteile.

Das bisherige Motorola D-Netz Autotelefon wird durch ein Gerät von AEG ersetzt.

Die bisherigen Türtaschen, mit den als Armlehnen ausgebildeten Klappen an den Vorder- bzw. an den Fondtüren bei der Ausführung mit langem Radstand werden durch nach oben offene Türtaschen ersetzt.

Die Armlehnen mit ausgeformten Haltegriffen sind vorn und hinten um 32 mm verbreitert. Offene Türtaschen im Fond erhalten nun auch die Varianten mit kurzem Radstand. Die Schirmablage in den vorderen Türen sowie die Türbeheizung entfällt.
 

vor Modell-pflege

nach Modell-pflege

Die seitlichen Kofferraumverkleidungen sind neu gestaltet und decken jetzt die Rückleuchten ab. Außerdem sind darin die Lichtfenster für die Kofferraumbeleuchtung enthalten.

Die Coupé-Familie erhält mit dem S 420 Coupé Verstärkung, das seither als preisgünstigeres Einsteigermodell fungiert und wie sein viertüriges Pendant in der Limousinenreihe mit einem 4,2 ltr.-Vierventil-V8 ausgerüstet ist. Die Coupés erhalten jedoch kein "Facelift". Lediglich neue Felgen im 18 Zoll Format ("Eltanin"), die alle Modelle ab nun serienmäßig tragen, prägen das äußere Erscheinungsbild der Zweitürer ab März '94. Als Ersatzrad dient ein 16 Zoll Stahl-Rad. Die Räder im 8- und 15- Loch-Design bleiben auf Wusch lieferbar. Ebenso ist Leder "V12-Differenzierung" beim S 600 Coupé und darüber hinaus für alle Modelle "Leder Exklusiv" verfügbar.
Eine weitere technische Innovation ist der "Komforteinstieg". Bei geöffneter Tür wird durch Drücken des Knopfes am Lehnenbeschlag beim Vorklappen der Sitzlehne der Sitz mit erhöhter Geschwindigkeit nach vorn bis nahe an die Begrenzung gefahren. Die Kopfstütze senkt sich -sofern erforderlich - auf ca. 1/3 des maximalen Ausfahrweges ab. Beim Zurückklappen der Lehne oder durch Schließen der Tür, auch während der Vorwärtsbewegung,  fährt der Sitz in erhöhter Geschwindigkeit in seine Ausgangsposition zurück.  Dies erleichtert den Ein- und Ausstieg der Fondpassagiere.







 

 

 

 



Auch die Serienausstattung wird aufgewertet: Alle Modelle verfügen jetzt serienmäßig über eine Klimatisierungsautomatik. Der Tempomat gehört bei allen Modellen mit automatischen Getriebe zum Serienumfang.
Das automatische Sperrdifferential (ASD), das mit hundertprozentiger Sperrwirkung bis 25 km/h das Anfahren auf vereisten oder verschneiten Straßen verbessert, ist bei allen 6-Zylinder-Modellen Serienausstattung.
Die 8-Zylinder-Modelle erhalten - wie bisher bereits der S 600 - die Antriebs-Schlupfregelung (ASR) ohne Aufpreis.
Alle Modelle erhalten zudem wärmedämmendes Glas, die Heckscheibe besteht aus Verbundglas.

Das 500er Coupé wird von nun an mit Metallic-Lackierung, Radio, Lederausstattung und Sitzheizung vorn ausgestattet. Das 600er Coupé erhält ebenfalls die Sitzheizung vorn und zusätzlich ein D-Netz Telefon, das Bose Soundsytem und Niveauregulierung an der Hinterachse.

Die Modelle in Sonderschutz-Ausführung bleiben bei den optischen Modellpfelgemaßnahmen außen vor. Sie behalten die die Stoßfänger und Flankenschutzflächen der 1. Serie, bekommen aber beide den "V12-Grill", die geänderte Heckpartie einschließlich Rückleuchten und die optimierten Frontscheinwerfer mit weißen Blinkergläsern. Vermutlich wurde wegen der bulligeren Optik, bedingt durch die ausgestellten Radläufe, und der geringen Stückzahlen auf die Anpassung der Stoßfänger und der Beplankung verzichtet.

(Reguläre Einführung Modellpflege mit Fahrgestellendnr. A192209, zuvor vereinzelt mit Code 856 = Modellpflege optischer Umfang)

15.03.1994: Mercedes-Benz stellt im schwedischen Arjeplog die neue, gemeinsam mit Bosch entwickelte Fahrdynamik-Regelung FDR vor, die etwa ein Jahr später als "Electronic Stability Program" (ESP) ihre Markteinführung erlebt und einen weiteren Meilenstein auf dem Gebiet der Fahrsicherheit darstellt.

26.04.1994

Der 200.000 W140 wird ausgeliefert, ein S 320 lang in schwarz mit grauer Lederausstattung für den US-amerikanischen Markt.

06.1994

Bei Fahrzeugen mit der Sonderausstattung "IR-Innenraumabsicherung" gehört als zusätzliche Diebstahlsicherung ein Abschleppschutz, der bei Neigungsänderungen Alarm auslöst.

Einführung von ASR Version V (zuvor ASR III), äußerlich vor allem am 'ASR OFF' Schalter in der Mittelkonsole erkennbar, der den bisherigen 'Schneekettenschalter' ersetzt. Das System ist damit per Knopfdruck beinahe komplett abschaltbar, lediglich die Motorschleppmoment-Regelung (MSR) bleibt in einer unempfindlicheren Schaltung aktiv. Sie verhindert Schlupf an den Antriebsrädern im Schubbetrieb. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A207841)

Einführung des überarbeiteten adaptiven Dämpfungssystems (ADS II) - Durch die verbesserte Regeltechnik werden die Dämpfungskräfte von Rad bzw. Aufbau der augenblicklichen Fahrbahnbeschaffenheit und Fahrweise noch besser angepasst und der Aufbau zusätzlich beruhigt. Die Dämpferventile werden separat angesteuert, so dass die Dämpfungskräfte jedes Rades noch besser abgestimmt werden. Das ADS Steuergerät erhält vom Bremslichtschalter beim Betätigen der Bremse ein Signal und schaltet an allen vier Rädern die Dämpfung auf hart, wodurch das Eintauschen verringert wird. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A212245, zuvor vereinzelt mit Code 867 = Änderungspaket 06/94)

08.1994

Bei den 6-Zylinder Modellen wird nur noch eine Kraftstoffpumpe verbaut. Es handelt sich hierbei um eine Schraubspindelpumpe, die das Heißstartverhalten verbessern soll. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A220201)

12.1994

Zusätzliche Blinkleuchten an den Kotflügeln sind lieferbar.

Es entfällt die Option, den Innenspiegel elektrisch zu verstellen. (Ab Fahrgestellendnr. A236206, zuvor vereinzelt mit Code 030)

Limousinen: Die Außenspiegel werden verändert und entsprechen im Wesentlich denen der C-Klasse (W202). Auffälligstes Merkmal ist das Gehäuse, das zum Zweck besserer Aerodynamik durch eine Sicke unterteilt ist. (Reguläre Einführung mit Fahrgestellendnr. A238345, zuvor vereinzelt mit Code 030)

01.1995

Geänderter Wählhebel des Automatikgetriebes. Dieser trägt nun oben eine Plakette mit Mercedesstern, bei den 600er Modellen ist außerdem der "V12" Schriftzug eingelassen.

(Einführung mit Fahrgestellendnr. A242084)

06.02.1995

Im nordschwedischen Arjeplog präsentiert Mercedes-Benz der Presse das Fahrsicherheitssystem "Electronic Stability Program" (ESP), das die Schleudergefahr in kritischen Fahrsituationen verringert, sowie ein elektronisch gesteuertes Fünfgang-Automatikgetriebe, das besonders komfortables und wirtschaftliches Fahren ermöglicht. Beide Komponenten gehören ab Mai zur Serienausstattung des S 600 Coupé.

03.1995

Für die Limousinen ist auf Wunsch die Ultraschall-Einparkhilfe "Parktronic" (PTS) lieferbar, bei der der Abstand zu einem Hindernis mit Hilfe von Ultraschallsignalen, die vom Hindernis reflektiert werden, in einem elektronischen Steuergerät errechnet wird. Sender und Empfänger der Ultraschallsignale sind in Sensoren zusammengefasst, die in die vorderen und hinteren Stoßfänger integriert sind. Die Schutzfunktion der Stoßfänger wird dadurch nicht beeinträchtigt. Bei der V12-Limousine gehört die Parktronic zur Serienausstattung. Zum gleichen Zeitpunkt entfallen bei allen S-Klasse-Limousinen die nun nicht mehr erforderlichen Peilstäbe in den hinteren Kotflügeln. (Ab Fahrgestellendnr. A255510, in der Preisliste ab Mai '95 verfügbar)

05.1995

Für das S 600 Coupé beginnt das Modelljahr 1996 schon im Monat Mai -  zwei technische Neuerungen sind erstmals in diesem Fahrzeug erhältlich: ein vollkommen neu entwickeltes 5-Gang-Automatikgetriebe mit schlupfgesteuerter Wandler-Überbrückungskupplung und elektronischer Steuerung wird eingeführt, das aufgrund seiner ausgeklügelten elektronischen Steuerung eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs ermöglicht. Kernstück dieses technischen Wunderwerks ist eine elektronische Getriebesteuerung, die das Schaltverhalten schnell und selbsttätig jeder Fahrsituation anpasst und mit der elektronischen Motorsteuerung in permanentem Datenaustausch steht.  Auch in Bezug auf Gewicht und Abmessungen können Erfolge erzielt werden; das neue Automatikgetriebe ist deutlich leichter und kompakter als vergleichbare Getriebe mit fünf Fahrstufen und lässt sich darüber hinaus ökonomischer fertigen, da die Zahl der Einzelteile um fast 40 % reduziert werden konnte.

Der 12-Zylinder erhält gleichzeitig eine neue Motorsteuerung, die Bosch Motronic ME 1.0 (siehe ergänzend 09.1995).

Eine weitere Innovation von noch grundlegenderer Bedeutung gehört seither zum serienmäßigen Lieferumfang des S 600 Coupé: das Elektronische Fahrstabilitäts-Programm (ESP), das den Fahrer bei Fahrfehlern unterstützt, indem es sensorgesteuert durch gezielten Bremseingriff dem instabilen Moment entgegenwirkt und damit zur Fahrsicherheit beiträgt.


 


15.05.1995: Das Auto-Pilot System (APS) steht zur Verfügung. Das Navigationssystem mit integriertem Radiogerät (entspricht dem "MB-Special" ohne Cassettenlaufwerk) ist mit einem CD-Wechsler und dem Bose Soundsystem kombinierbar. Im Kofferraum ist der Rechner mit CD-ROM-Laufwerk installiert, die Antenne auf dem Kofferraumdeckel und der elektronische Kompass im hinteren Fahrzeughimmel.
Entwickelt wurde das System zusammen mit Bosch-Blaupunkt. Ein GPS-Empfänger (Antenne auf dem Kofferraumdeckel) sagt dem Navigationsrechner, wo sich das Auto befindet. Drehzahl- und unterschiede der Vorderräder, abgenommen am ABS-Steuergerät, und eine Magnetfeld-Sonde sagen ihm, wohin das Auto fährt.
Diese Sonderausstattung ist sehr gefragt, gut ein Jahr nach Markteinführung bestellen rund 60 % der deutschen S-Klasse Kunden APS. Ende 1996 erscheint die CD-ROM für Österreich und die Schweiz, bis Anfang 1998 sollen CDs für fast ganz Europa verfügbar sein.

06.1995

Der ausfahrbare Griff des Kofferraumdeckels ist wieder in Chrom ausgeführt, vgl. 10.1993 . (Einführung mit Fahrgestellendnr. A272246)

Auch die Coupés erhalten die geänderten Außenspiegel, siehe 12.1994. (Einführung mit Fahrgestellendnr. A273050)

Anlauf der Vorserie des S 300 Turbodiesel

09.1995

Modelljahr 1996:

Nachdem die im März 1994 vorgestellten Modellpflegemaßnahmen im wesentlichen das Design betrafen, werden im September 1995 bei den Achtzylinder- und Zwölfzylindermodellen einige technische Verbesserungen wirksam.

Das völlig neu entwickelte 5-Gang-Automatikgetriebe mit Wandler-Überbrückungskupplung, das seit Mai 1995 bereits im S 600 Coupé zum Einsatz kommt, löst nun auch bei den kleineren "Coupé-Brüdern" und den V8- und V12-Limousinen das seitherige 4-Gang-Getriebe mit hydraulischer Steuerung ab.

Die V8- und V12-Motoren werden zur weiteren Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoff-Emissionen nochmals überarbeitet. Die beiden V8-Triebwerke erhalten zu diesem Zweck zur Verringerung der Reibungsverluste eine modifizierte Kurbelwelle mit Wangen in Form eines Schiffsbugs, eine massenreduzierte Ventilsteuerung (leichtere Tassenstößel, Kegelfedern anstelle der inneren und äußeren Ventilfedern) sowie gewichtserleichterte Kolben. Außerdem sind die Motoren mit Einzelzündspulen für jeden Zylinder ausgerüstet, die eine zylinderindividuelle Verteilung der Zündenergie ermöglichen, wodurch Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß verringert werden.

Von zentraler Bedeutung ist die neue, elektronische Motorsteuerung vom Typ Bosch ME-Motronic 1.0, in die ein Heißfilm- statt des seitherigen Hitzdrahtluftmassenmessers integriert ist. Die elektronische Warmlaufsteuerung korrigiert die Zündeinstellung und Kraftstoffzufuhr und beschleunigt so die Erwärmung der Katalysatoren. Die neue Motorelektronik erkennt zudem einen unzulässig hohen Temperaturanstieg im Abgas, wie er als Folge von Zündaussetzern auftreten kann. Zum Schutz der Katalysatoren vor Überhitzung wird bei Bedarf die Kraftstoffzufuhr einzelner Zylinder abgeschaltet.

Die ME-Motronic vereint in einem Gehäuse die Steuerfunktionen für Zündung, Kraftstoffeinspritzung, Luftsteuerung und Motordiagnose. Die Steuergeräte für das Automatikgetriebe, die Antriebsschlupfregelung (ASR) bzw. das Electronic Stability Program (ESP) und die Fernbedienung der Zentralverriegelung sind per CAN-Datenbus mit der zentralen Motorelektronik verbunden.

Zudem wird der Verdichtungsdruck des 5 Liter V8 von 10 auf 11 erhöht. Um die Teilevielfalt zu verringern, erhalten die beiden 8-Zylinder Motoren einen einheitlichen Zylinderkopf.

Auch die Abgasanlage der V8-Motoren wurde weiterentwickelt. Es wird eine sogenannte Stereoregelung eingesetzt, so dass jede Zylinderreihe über einen separaten Abgasstrang, eine separate Lambdasonde und einen Hauptkatalysator verfügt, der sich durch eine spezielle Trimetall-Beschichtung aus Palladium, Rhodium und Platin auszeichnet.

Die konstruktiven Änderungen am V12-Motor fallen weniger umfangreich aus und betreffen lediglich die Einführung von Einzelzündspulen (ruhende Hochspannungszündverteilung) wie bei den V8-Motoren und ebenfalls die Umstellung von LH-Jetronic auf ME Motronic 1.0.

Während bislang die Komponenten Diagnose, elektronisches Gaspedal, Zündung und Einspritzung jeweils ein eigenes Steuergerät hatten und miteinander über CAN-BUS kommunizierten, sind sämtliche Funktionen bei der ME Motronic in nur einem Steuergerät zusammengefasst. Zudem ist das System OBD II diagnosefähig.

"Klammheimlich" wird mit der ME Motronic wieder die Volllastanreicherung eingeführt, die knapp drei Jahre zuvor entfallen ist. Unter Volllast wird der Lambdaregelkreis verlassen das Gemisch durch längere Einspritzzeiten angefettet. Die Leistungswerte bleiben offiziell unverändert.

Infolge der verschiedenen Modifikationen am Motor und der Verwendung des neuen Automatikgetriebes kann der Kraftstoffverbrauch der V8- und V12-Typen um durchschnittlich 7 %, die Schadstoffemissionen sogar um mehr als 40 % reduziert werden. Zudem erfüllen sie ab jetzt technisch auch die Euro 2 Norm - leider sind viele Fahrzeuge trotzdem weiterhin nur für die Euro 1 Norm zertifiziert.

Ebenfalls ab September 1995 steht für alle S-Klasse-Modelle mit Achtzylindermotor auf Wunsch das Elektronische Fahrstabilitäts-Programm "ESP" zur Verfügung. Wie schon beim S 600 Coupé seit Mai '95, gehört das ESP seither auch zur Serienausstattung der 12-Zylinder Limousinen.

Das Bedienelement der Klimaautomatik in der Mittelkonsole wird analog zur E-Klasse (W210) durch eine neue, kompakte Version mit großem Display ersetzt. Neu ist außerdem ein Sonnensensor, der auf der Mitte des Armaturenbretts zwischen den Defrosterdüsen angebracht ist. Anhand der gemessenen Sonnenintensität werden Gebläsedrehzahl und Kühlleistung angepasst.

Die Holzvertäfelung in der Mittelkonsole ist nicht mehr zwischen Aschenbecher und Wählhebelkulisse zweigeteilt, sondern aus 'einem Guss'.

Die lange Telefon Antenne auf dem hinteren Kotflügel entfällt, fortan sitzt ein kurzer "Stummel" im hinteren Bereich des Daches.

(Reguläre Einführung mit Fahrgestellendnr. A290167, zuvor -insb. beim S 600 Coupé ab Mai' 95- mit Code 806 = Modelljahr 1996)



 

 

 

 

 



Neben den genannten Modellpflegemaßnahmen, die anlässlich der IAA zwischen dem 14. und 24. September 1995 in Frankfurt präsentiert wurden, debütiert im September 1995 auch eine neue Variante der S-Klasse: der S 600 lang Pullman, der als neue Staatslimousine mit Sonderschutztechnik entwickelt wurde und damit an eine langjährige Tradition bei Mercedes-Benz anknüpft. Die Spezialanfertigung misst 6213 mm und ist damit exakt einen Meter länger als der S 600 mit langem Radstand. Die Verlängerung kommt den Fondpassagieren zugute, die auf bequemen Sitzen in vis-à-vis-Anordnung Platz nehmen und ihr Fondabteil mittels Trennscheibe vom Fahrerbereich abtrennen können. Die Pullman-Limousine der Baureihe 140 ist als S 500, S 600 und auch ohne Sonderschutz erhältlich.
Die gepanzerte Pullman Version trägt einen Mix aus Anbauteilen der 1. und 2 Serie, wie auch die "normalen" Sonderschutz-Limousinen.

Übrigens: Wegen des hohen Gewichts müssen die Reifen des gepanzerten Pullman nach 10.000 km bzw. spätestens nach einem Jahr, oder bei einer Restprofiltiefe von 3 mm erneuert werden.


Eine weitere IAA-Neuheit ist das Mercedes-Benz Individualisierungsprogramm 'designo', mit dem fortan auch sehr außergewöhnliche Kundenwünsche realisiert werden können.

Produktionsbeginn S 600 Pullman Sonderschutz-Ausführung

11.1995

10.11.1995: Im Kundencenter des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen wird das erste designo-Beratungszentrum eröffnet, in dem sich anspruchsvolle Individualisten ihr Wunschauto zusammenstellen lassen können. Fünf weitere Beratungszentren sind in Deutschland geplant.

Der 300.000 W140 wird ausgeliefert, ein dunkelblauer S 280 mit blauen Stoffsitzen geht auf die Philippinen.

06.1996

Modelljahr 1997:

Präsentation auf der Auto-Show Messe in Porto (Portugal) vom 24. Mail bis zum 2. Juni: die S-Klasse wird bei gleich bleibenden Preisen erneut aufgewertet. Auch für die Sechszylindermodelle steht nun das neue 5-Gang-Automatikgetriebe mit Wandler-Überbrückungskupplung und elektronischer Steuerung zur Verfügung - beim S 280 auf Wunsch. Gleichzeitig wird die Antriebs-Schlupf-Regelung ASR auch bei den Sechszylindermodellen in die Grundausstattung übernommen.

Ferner erfolgt beim S 280 und S 320 die Umstellung von HFM Motronic auf die bereits in den V8- und V12-Motoren verwendete ME-Motronic Motorsteuerung, hier in Version 2.1.

Erwähnenswerte Neuerungen sind ferner 15 Liter große Sidebags für Fahrer und Beifahrer, Tempomat mit 30 km/h-Geschwindigkeitsbegrenzer (nicht für den Diesel), eine Sitzbelegungserkennung für die Auslösung des Beifahrer-Airbags, ein "intelligenter" Regensensor, der das Wischintervall abhängig von der Frontscheibenbenetzung regelt, Gepäcknetze im Beifahrerfußraum und im Kofferraum und eine dritte Bremsleuchte auf der Hutablage. Die zusätzlichen Blinker an den Kotflügeln sind statt in gelb jetzt in weiß gehalten.
Das Zebranoholz der 6- und 8-Zyl. Modellen entfällt, serienmäßig sind nun Calyptus-Holzverkleidungen. Außerdem ist das dunkle Vogelaugenahorn-Holz erhältlich, das bisher ausschließlich bei der Avantgarde-Line in der W210 E-Klasse verbaut wurde. Alle folienkaschierten Teile werden durch Strickvelours ersetzt und die Luftaustrittsgitter sind in der Farbe der Instrumententafel gehalten.
Beim S 420 und S 500 sind elektrisch verstellbare Sitze Teil der Serienausstattung.
Zwischen den Vordersitzen ist eine neu gestaltete Mittelarmlehne verfügbar, in der unter zwei separaten Fächern Autotelefon und Cupholder untergebracht sind.

Auch der rechte Außenspiegel erhält ein asphärisch gekrümmtes Glas zur Vermeidung des toten Winkels.

Die verbesserte Wegfahrsperre (FBS 2a) quittiert neben der LED am Innenrückspiegel nun auch mit den Blinkern das Öffnen und Schließen der Zentralverrieglung, die LED am Fahrertürgriff entfällt. Die Aktivierung und Deaktivierung der Wegfahrsperre erfolgt nicht mehr über die Infrarot Fernbedienung der Zentralverriegelung, sondern mittels Datenübertragung am Lenkradschloss. Sobald der Fahrer den Schlüssel ins Zündschloss steckt, erfolgt zwischen einem Transponder (Sender) im Schlüssel und einer Spule im Zündschloss ein elektromagnetischer Datenaustausch. Die Infrarot Fernbedienung dient somit nur noch für die Betätigung der Zentralverriegelung.
Der Heckdeckel lässt sich per Knopf in der Mittelkonsole oder durch zweimaliges, kurzzeitiges Drücken der Fernbedienung öffnen und schwenkt durch Federkraft nach oben. Somit wird der Zweck des ausfahrbaren Kofferraumgriffs eigentlich erst jetzt voll erfüllt, denn bisher musste das unter Umständen verschmutzte Schloss von Hand betätigt werden.


Auch bei der Lederpolsterung gibt es Veränderungen: Der S 600 erhält ohne Aufpreis hochwertiges, weiches Nappa Leder. Zur V12-Differenzierung gehört auch weiterhin die zweifarbige Gestaltung. Für die übrigen Modelle ist einfarbiges Nappa Leder im Coupé-Design lieferbar, das "einfache" Leder bleibt weiterhin im Programm.
Selbstverständlich wird auch die Ausstattung "Leder Exclusiv" auf das neue Material umgestellt und nennt sich folglich "Leder Nappa Exclusiv".

Neu gestaltete, hochglanzgedrehte 6-Loch-Alufelgen ("Gildun") sind lieferbar, der S 600 trägt sie serienmäßig. Auch für die Limousinen sind die bekannten 18 Zoll Räder der Coupés lieferbar.

Xenon-Scheinwerfer mit Scheinwerfer-Reinigungsanlage und dynamischer Leuchtweitenregulierung stehen als Sonderausstattung zur Verfügung.
Wegen des Regensensors entfällt beim Bose Soundsystem der zuvor über dem Innenspiegel angebrachte Hochtöner. Die Limousinen mit Standardlautsprecheranlage erhalten dagegen zusätzliche Lautsprecher in den Fondtüren.

Auch äußerlich präsentieren sich die S-Klasse-Limousinen seit Juni 1996 leicht modifiziert; ins Auge fallen die jetzt in seidenglänzender Wagenfarbe lackierten Anbauteile, die zuvor in Kontrastfarbe gehalten waren, und die weiß/roten Rückleuchten.

Außer den beschriebenen Detailverbesserungen wird im Juni 1996 aber auch ein Modellwechsel in der S-Klasse wirksam: Der S 350 Turbodiesel wird durch den S 300 Turbodiesel abgelöst. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verfügt der neue Turbomotor über Vierventiltechnik und Ladeluftkühlung. Die Motorleistung liegt mit 177 PS um 27 PS höher; das Drehmoment wird um 20 Nm gesteigert und steht nun über einen breiten Drehzahlbereich zur Verfügung; Schadstoffemissionen und Kraftstoffverbrauch können durch die optimierte Verbrennung deutlich reduziert werden. Der S 300 Turbodiesel wird serienmäßig mit dem elektronisch gesteuerten 5-Gang-Automatikgetriebe geliefert.

Die die Typenbezeichnungen für die Coupés werden nochmals geändert. Die Umbenennung in "CL" ist nicht Selbstzweck, sondern soll darauf hinweisen, dass die großen Coupés die Schrittmacherfunktion für eine ganze Coupéfamilie übernommen haben, zumal in ein Jahr später der neue CLK (C208) als kleiner Bruder Premiere feiern wird.
Während die Limousinen bereits in der Vergangenheit überarbeitet worden sind, ist es für die Coupés die erste größere Aktualisierung, die sich auch optisch bemerkbar macht. Sie erhalten geänderte Türverkleidungen, überarbeitete Stoßfänger  in Wagenfarbe mit Parktronic (folglich Entfall der Peilstäbe), grau/rote Rückleuchten, einen abblendbaren Außenspiegel auf der Fahrerseite und die übrigen Neurungen der Limousine: Gepäcknetze, Strickvelours, Luftaustrittgitter in der Farbe des Armaturenbretts, Xenon-Scheinwerfer, Regensensor, Tempomat mit 30 km/h-Begrenzer, automatisch aufschwenkender Kofferraumdeckel, Sidebags sowie eine Sitzbelegungserkennung für den Beifahrersitz. Alle Coupés werden außerdem serienmäßig mit Nappa Leder ausgestattet, beim CL 600 zweifarbig.

Die dritte Bremsleuchte des Coupés sollte in Leuchtdiodentechnik (LED) ausgeführt werden. Gegenüber herkömmlichen Kfz-Glühbirnen verkürzt sich die Einschaltgeschwindigkeit, wodurch nachfolgende Fahrer früher auf Bremsvorgänge reagieren können. Meines Wissens wurde dies dann aber doch nicht realisiert.

Spätestens jetzt sind alle aktuell angebotenen Motoren für die Euro 2 Norm zertifiziert.

(Einführung der Modellpflege mit Fahrgestellendnr. A328811, zuvor vereinzelt mit Code 807 = Modelljahr 1997)


Anlauf der Hauptserie des S 300 Turbodiesel, Markteinführung: 03.06.1996

07.1996

Produktionsbeginn des S 600 Pullman

08.1996

Produktionsende des S 350 Turbodiesel

25.11.1996

Mercedes-Benz präsentiert als Weltneuheit den Bremsassistenten, eine Innovation, die der aktiven Sicherheit dient. BAS ist in der Lage, Notbremsungen zu erkennen und bei Bedarf automatisch und in kürzerer Zeit als bisher die maximale Bremskraftunterstützung aufzubauen. Der Bremsweg des Fahrzeugs wird dadurch entscheidend verkürzt.

12.1996

Seit Dezember 1996 können die mit Automatikgetriebe bestückten Typen S 280 und S 320 auch mit dem Fahrdynamik-System ESP ausgestattet werden. Der Bremsassistent wird serienmäßig in alle Modelle der Baureihe 140 eingebaut.

Änderungen beim Auto Pilot System (APS, jetzt Version II), die vor allem den Rechner und das Steuergerät betreffen: beide sind nach wie vor im Kofferraum installiert, nun wird die CD-ROM jedoch ohne Cartridge eingelegt, der Frontkühlkörper entfällt und das Steuergerät ist nun im Rechner integriert und nicht mehr separat angebaut. Zur Systemüberprüfung und Diagnose ist keine spezielle CD mehr nötig.

Das Communikations- und Navigationssystem (CNS) der für den japanischen Markt vorgesehenen V8- und V12 Modelle wird überarbeitet und der Aufbau der einzelnen Komponenten verändert. Es heißt ab nun Informations- und Communikationssystem (ICS).

(Einführung regulär mit Fahrgestellendnr. A358833, zuvor vereinzelt mit Code 057)

02.1997

Die Kulisse des Automatikgetriebes wird modifiziert. Der Wählhebel lässt sich jetzt 'in einem Zug' stufenlos vom vierten in den zweiten Gang führen.

03.1997

Eine weitere Weltinnovation stellt das Sprachbediensystem "Linguatronic" dar. Es ermöglicht, per Sprachbefehl das Telefon (AEG) zu bedienen. Dies erhöht neben der Freisprecheinrichtung nochmals die Verkehrssicherheit, da zum Wählen die Hände am Lenkrad und die Augen auf der Straße bleiben können. Bedient wird das System mit einem Hebel hinter dem Lenkrad auf der rechten Seite. (Das Foto zeigt bereits Modelljahr '98)


Die 8-Loch Felge entfällt aus der Preisliste.
 

Ein auf 50 Exemplare limitiertes Exklusiv Modell der S-Klasse Limousine wird auf dem 67. Genfer Automobilsalon im März 1997 vorgestellt. Es ist als S 500 (kurzer Radstand) lieferbar und weist folgende Besonderheiten auf: Sonderlackierung in einem eleganten Schwarz-Rot Ton (schwaz-rot-met. Code 484), hochglanzlackierte Anbauteile, hochglanzpolierte Alu-Lufteinlassstäbe auf der Motorhaube, hochglanzpolierte 18-Zoll Leichtmetallräder im 5-Loch-Design und Kühlergrillmaske des S 600.
Auch der Innenraum ist deutlich aufgewertet: Einstiegsleisten aus poliertem Edelstahl, Leder Nappa Exklusiv in schwarz/schwarz-dunkelrot, ein farblich abgestimmtes Kombiinstrument mit Zierringen in hämatit und weißen Zeigern, mittelbraunes Wurzelnussholz (einschließlich Telefongehäuse), Einlegeteppiche mit farblich abgestimmter Umrandung und eine Telefonarmlehne mit Ziernaht.

Die Exklusivausführung beinhaltet diverse Sonderausstattungen: Aktivkohlefilter, APS, Armlehne im Fond mit Fach, Ascher mit Zigarrenanzünder, Autotelefon, zusätzliche Blinkleuchten, CD-Wechsler, Einbruch- und Diebstahlwarnanlage, ESP, Fondlehnenverstellung und Kopfstützen elektrisch, abblendbarer Innenspiegel, Holz/Lederlenkrad, elektrische Lenksäule, Multikonturlehnen vorn, Parktronic, Heckrollo, Schiebedach in Glasausführung, Servoschließung, Sitzheizung vorn und hinten, Bose Soundsystem, Sprachbediensystem Linguatronic, Vordersitze elektrisch mit Memory, Wählhebel in Holz/Leder Kombination und Xenonscheinwerfer.

Der Preis beträgt 189.750 DM inkl. MwSt., die Auslieferung erfolgt bis Ende April '97 an ausgewählte Betriebe.
 

Das Exklusivmodell soll kurz vor Auslauf der Produktion des W140 noch einmal für Aufmerksamkeit sorgen und die Leistungsfähigkeit von Mercedes-Benz im Hinblick auf Technik und Individualisierung (designo) hervorheben.


Mit dem S 500 lang Landaulet, das als Einzelanfertigung für den Vatikan entstanden ist, wird im März 1997 eine weitere Variante der Baureihe 140 fertig gestellt und an Papst Johannes Paul II. am 05.03.1997 übergeben. Das Landaulet-Verdeck wird elektrohydraulisch betätigt und gibt den Blick frei auf den Heiligen Vater, der auf seinem mittig angeordneten Thronsessel Platz nimmt. Für zwei Begleitpersonen stehen Klappsitze zur Verfügung.

06.1997

Modelljahr 1998:

Das "Aktive Service System" (ASSYST) wird eingeführt.
Es handelt sich dabei um ein System zur bedarfsgerechten Gesamtfahrzeugwartung. Bisher waren die Serviceintervalle starr festgelegt. Mit ASSYST werden diese flexibel dem wirklichen Bedarf angepasst und durch eine Bewertung der Fahrbedingungen errechnet. Bei günstiger Bewertung (wenig Kaltstarts, keine hohen Motordrehzahlen usw.) sind Serviceintervalle bis zu 22.500 km möglich. Das Display im Kombiinstrument wird vergrößert und weist auf die nächste Inspektion hin.

Einführung des Fahrberechtigungssystems 'FBS 2b'. Das System wird durch eine redundante Zugangsberechtigung ergänzt, hierzu wird eine Fernbedienung eingesetzt, die gleichzeitig per Infrarot und -das ist neu - mit Funk arbeitet. Sie hat zudem separate Tasten zum Entriegeln, Verriegeln und zum Öffnen des Kofferraumdeckels. Mit der Selektivöffnung kann die Anlage so programmiert werden, dass bei einmaligem Tastendruck nur Fahrertür und Tankklappe entriegelt werden und erst bei nochmaligem Drücken Globalöffnung erfolgt. Bei versehentlichem Öffnen verschließt das Fahrzeug von selbst, wenn innerhalb von 40 Sekunden keine Tür- oder Kofferraumöffnung erfolgt. Beim Anfahren wird - ebenfalls programmierbar - automatisch verriegelt und bei einem Crash automatisch entriegelt. Es entfällt der Fernbedienungsempfänger mitsamt LED am Innenrückspiegel, dafür sind Empfänger an dar Fahrer- und Beifahrertür installiert.

Ein automatisch abblendbarer Außenspiegel auf der Fahrerseite ist lieferbar.

Die zusätzlichen Blinkleuchten an den Kotflügeln sind bei allen Modellen serienmäßig.

Das Lenkrad in Holz/Lederkombination trägt eine Mercedesstern-Plakette und nicht mehr den gestanzten Stern. Die Airbageinheit ist außerdem mit Ziernähten versehen.

Die Coupés sind serienmäßig mit Kastanien- statt mit Wurzelnussholz ausgestattet. Wurzelnussholz bleibt aber weiterhin lieferbar.

Der Tempomat kann statt mit dem Tempo-30-Begrenzer mit einem variablem Begrenzer ("Speedtronic") ausgerüstet werden. Hier können temporäre (z.B. für Tempo-30-Zonen), aber auch dauerhafte Limits gesetzt werden (z.B. für den Winterreifenbetrieb).

Auch für den S 320 in Japan Ausführungen ist ICS erhältlich, siehe 12.1996.

(Reguläre Einführung mit Fahrgestellendnr. A378020, zuvor vereinzelt mit Code 808 = Modelljahr 1998)

Bei Fahrzeugen mit Telefon und Auto-Pilot System (APS) wird im Juni und Juli eine neue GPS/Telefon Kombiantenne verbaut, die hinten mittig auf dem Dach montiert wird. Danach erfolgte wohl wieder die Installation der GPS-Antenne auf dem Kofferraumdeckel und der Telefon-Antenne auf dem Dach. Ursache unbekannt - Lieferschwierigkeiten?
 

Eine in Prospekten  angepriesene automatische Kindersitzerkennung ist meines Wissens nur bei der US-Version realisiert worden, erkennbar an der 'AIRBAG OFF' Kontrollleuchte in der Mittelkonsole.

07.1997

Alle Modelle mit Otto Motor erfüllen die D3-Abgasnorm, erkennbar an Code 923 (beim V12 ohne Steuercode). Tatsächliche Einführung war wahrscheinlich erst 09.1997!

09.1997

Produktionsbeginn des S 500 Pullman

10.1997

Telematic Alarm Identification On Demand, kurz 'TELE AID', ist erhältlich. Das System arbeitet im Wesentlichen mit GPS-Empfänger, Mobiltelefon (Motorola International 2700) und den vorhandenen Crash-Sensoren. Wird durch Auslösen des Airbags, des Gurtstraffers oder durch einen Überschlag ein Unfall erkannt, wird automatisch ein Notruf an die Zentrale des Dienstanbieters, der Debis Telematic Services, abgesetzt, bei dem auch die GPS Daten übermittelt werden. Dieser wiederum informiert mit den ausgewerteten Standortangaben die Polizei, welche dann versucht, zum verunglückten Fahrzeug Kontakt aufzunehmen.
Da es beim Überschlag passieren könnte, dass die Antenne beschädigt wird, ist eine Ersatzantenne im Inneren des Fahrzeuges montiert.
Ein Notruf kann auch manuell abgesetzt werden, wenn man z.B. einen Unfall beobachtet hat. Hierzu drückt man einen Schalter im Bereich der Innenleuchte.
Der Betrieb wurde 2005 in Deutschland eingestellt.

11.1997

Der 400.000 W140 ist ein schwarzer S 600 lang mit Leder Exclusiv 'champignon' - seine Reise geht nach China.

01.1998

 

Erneute Änderungen beim Auto-Pilot-System (APS):
Das Bedienteil der dritten Generation (APS III) hat zwei Drehknöpfe, ein vergrößertes Display, Cassettenlaufwerk, Radio-Empfänger mit Zwei-Tuner-Technologie und eine "Umweg-Taste". Die Sprach-Lautstärke kann nun unabhängig von der Radio-Lautstärke geregelt werden. Die GPS/Telefon Kombi-Dachantenne, die bereits kurzzeitig zwischen Juni und Juli '97 und in den Monaten darauf mit Code 024 vereinzelt eingesetzt worden ist, fließt nun endgültig in die Serie ein.

Das Gerät kann für die Technik "Dynamische Zielführung", bei der die über das Mobilfunknetz ("Traffic Center Service (TCS), gebührenpflichtig) oder über den Rundfunk (Traffic Message Channel (TCM), gebührenfrei) übertragenen, aktuellen Verkehrsmeldungen berücksichtigt werden, bereits vorgerüstet werden, noch ist der Dienst aber nicht verfügbar.
Das Gerät hat einen unempfindlichen Gyrosensor, der nicht kalibriert werden muss. Der elektronische Kompass entfällt somit. Es ist im Gegensatz zu den vorherigen Geräten über den Can-Daten-Bus vernetzt. Reifengrößen können frei eingegeben werden, eine Kalibrierfahrt ist nicht mehr erforderlich.
Während das bisherige System grundsätzlich Schnellstraßen bevorzugte, kann man nun alternativ auswählen, ob an Kilometern gemessen kürzeste Strecke berechnet werden soll. Autobahnen, Maut und Fähren können auf Wusch ausgeschlossen werden. (Erst mit Update CD-Rom möglich, erhältlich ab Mai '98.)

(Reguläre Einführung mit Fahrgestellendnr. A407822, zuvor vereinzelt mit Code 042)

Frühjahr
1998

Für den US-amerikanischen Markt steht ein auf 600 Einheiten limitiertes Sondermodell auf Basis des S 500 lang zur Verfügung, die sogenannte "Grand Edition" (Code 909).

Diese Fahrzeuge des letzten Modelljahres sind obsidianschwarz lackiert, tragen 18" große AMG Felgen und haben cremefarbenes Nappa Interieur. Zu den Besonderheiten zählen beleuchtete Einstiegsleisten, Lenkrad und Wählhebel in Holz-/Lederausführung, Vogelaugenahorn-Holz, welches in den USA sonst nicht angeboten wird, 'Grand Edition' Schriftzüge auf den Fußmatten, Rollos an Heck- und den hinteren Seitenscheiben, CD-Wechsler und ein transportables Telefon.






04.1998

Die 3. Bremsleuchte auf der Hutablage ist bei allen Modellen serienmäßig.

07.1998

Produktionsende des S 600

08.1998

Produktionsende der Modelle CL 420, S 300 Turbodiesel, S 280, S 420, S 500

09.1998

Produktionsende der Modelle CL 500, CL 600, S 320, S 320 lang, S 420 lang, S 500 lang und S 600 lang

Die Serienproduktion endet, doch der Bau von Sonderschutzausführungen und  Pullman-Limousinen läuft zunächst weiter.

Good bye, Baureihe 140 - ein kleiner Festakt in der Mittagspause: am 1.9.1998 übergibt Werkleiter Dr. Hans-Joachim Schöpf (r.) zwei Exemplare für den Museumsbestand an Max-Gerrit von Pein, Chef von Mercedes-Benz Classic. Schöpf erinnert sich: ein Auto, "das am Anfang Kritik ausgesetzt war. Das hat sich aber schnell gelegt."
Es handelt sich hierbei um einen S 320 lang (Nr. 432120) und um einen obsidian-schwarzen CL 500 (Nr. 432046). Die beiden Fahrzeuge sind aber wohl schon Mitte August produziert worden, um die tatsächlich letzten W140 der Serienproduktion handelt es sich also eigentlich nicht, wenn man sich nach der Fahrgestellnummer richtet - das sind vielmehr ein CL 500 (Nr. 432567) und ein S 320 (Nr. 432568), die beide in die USA exportiert werden.

Rund drei Viertel der Produktion kauften ausländische Kunden. Die internationalen Absatzschwerpunkte waren Nordamerika (40 %) und die Region Fernost (30 %).

Die größte S-Klasse aller Zeiten hatte es, insbesondere zu Beginn Ihrer Karriere und vor allem in Deutschland, trotz ihrer unbestrittenen Qualitäten nie leicht. Zum Abschied erschien in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 25.08.1998 unter der Überschrift "Das Ende des guten Patriarchen. Sentimentaler Abschied: Die S-Klasse war immer besser als ihr Ruf" ein Nachruf von Wolfgang Peters, in dem es unter anderem heißt: "Denn kein anderes Auto bot höheren Fahr- und Federungskomfort, und kein anderer Wagen in dieser Größenkategorie ließ sich ähnlich sicher und gleichzeitig agil bewegen. Die S-Klasse war ein Riese, dem man das Tanzen auf den Zehenspitzen beigebracht hatte. [...] Die neue S-Klasse wird ja schlanker und ranker: Uns fehlt der Dicke schon jetzt."

Insgesamt 39 internationale Preise heimste das Flaggschiff von Mercedes-Benz ein.

01.10.1998
bis
11.10.1998


Die neue S-Klasse der Baureihe W220 feiert ihre Publikums-Weltpremiere auf dem Automobilsalon in Paris. Das Topmodell der traditionsreichen Marke Mercedes-Benz geht mit über 30 Innovationen an den Start.
 

Cris stellte mir  im August 2000 freundlicherweise diese Bilder seines W220 S 320 lang, Erstzulassung September 1999 zur Verfügung.

 

Bruno Sacco am Steuer eines W140.

Anfangs war geplant, die Limousine nur mit langem Radstand anzubieten, so dass die Linienführung allein auf den 'SEL' abgestimmt worden ist. Der 'SE' wirkt in seinen Augen daher gedrungen und nicht so elegant wie die Langversion. Am Designkonzept des W140 gefällt Sacco besonders, dass der Wagen schlanker und unauffälliger wirke, als er eigentlich ist. Die Glattflächigkeit der Seitenpartie bewirke diesen Effekt. Dies sei wie eine Wand, an der man nicht hochklettern kann.

In einem Vortrag anlässlich des "Automotive News World Congress" im Januar 1999 in Detroit sagte Sacco:
"Bei der S-Klasse von 1991 konzentrierten wir uns auf eine funktionale, zeitgenössische Linienführung, mit der wir uns gleichzeitig von traditionellen dekorativen Elementen verabschiedeten. Die glatten und klar gegliederten Flächen weisen keinerlei Schnörkel auf und verleihen der Limousine einen Hauch respektabler Überlegenheit und Zuverlässigkeit. Die Kühlermaske ist in die Motorhaube integriert und komplett von Metall umgeben. Der Mercedes-Stern ist direkt vorn auf der Haube plaziert. Das Heck des Fahrzeugs mit den diagonal geteilten Rückleuchten präsentiert sich als eigenständiges Element und stellt gleichzeitig die formale Verbindung zu den anderen Modellreihen her. Schließlich setzt sich die funktionale Eleganz des Äußeren in der Innenraum-Gestaltung fort und unterstreicht den eleganten Charakter einer typischen und erfolgreichen Geschäftslimousine."

1999

Der Startschuss für die Vorerprobung des Maybach fällt. So genannte Aggregateträger verbergen unter Karosserien von verlängerten und verbreiterten W140 Limousinen bereits die Technik der neuen Highend-Luxuslimousine und dienen somit als rollende Versuchslabors für Motor, Fahrwerk, Elektronik, Sitze und andere Fahrzeugkomponenten. Erste Bilder der Fahrzeuge mit der auffällig riesigen Bereifung (275/50 R19) und dementsprechend weit ausgestellten Radläufen tauchen ab März 2000 in den Fachzeitschriften auf.

2000

Gegen Mitte des Jahres: Produktionsende der Modelle S 500 lang Sonderschutz-Ausführung, S 600 lang Sonderschutz-Ausführung, S 500 Pullman-Limousine, S 600 Pullman-Limousine und S 600 Pullman-Limousine Sonderschutz-Ausführung.

Die wohl letzte Auslieferung eines W140 erfolgt am 03.11.2000: ein smaragdschwarzer S 500 lang in Sonderschutz-Ausführung. Insgesamt sind 432741 (nach offiziellen Angaben zwei weniger) W140 entstanden.

Die Sonderschutz-Ausführung des Nachfolgers W220 stand übrigens schon ab März '99 als S 500 lang und ab Herbst des selben Jahres als S 600 lang in den Startlöchern.

Der W140 geht endgültig in den Ruhestand.

Unbekannt

Offenbar ist auch ein hydropneumatisches Fahrwerk bis zur Serienreife entwickelt worden. Selbst in einigen Pressetexten fand dies noch Erwähnung. Kurz vor der Markteinführung wurde es gestrichen. Über die Hintergründe kann man nur spekulieren.

Die Modelle mit V12-Motor hatten anfangs eine Chrom-Hämatit-Abdeckplatte rund um die Automatikkulisse (links). Später scheinen nicht mehr alle 600er damit ausgestattet worden zu sein, ein genaues Schema konnte ich nicht erkennen.

Der Schriftzug "Mercedes-Benz" und der Mercedesstern auf der Plastikabdeckung des Motors, ursprünglich silbern lackiert,  wurden noch vor der Modellpflege '94 in schwarz belassen. Genauer Zeitpunkt unbekannt.

 



 

Änderungen gab es auch bei den Gurtschlössern, wie man auf diesen beiden Bildern erkennen kann. Die Umstellung war vermutlich zur Modellpflege im Juni '96 und betraf offenbar nur die Limousinen.

Der Schriftzug 600 SE bzw. SEL, der auf dem Wurzelholz-Zierstreifen des Handschuhfachdeckels aufgeklebt war, ist irgendwann entfallen. Wahrscheinlich spätestens bei Änderung der Nomenklatur im Juni 1993.

Alle Angaben wurden von mir bestmöglichst recherchiert. Einem 'wissenschaftlichen' Anspruch kann diese Auflistung natürlich nicht gerecht werden, zumal sogar Mercedes teilweise unterschiedliche Angaben hinsichtlich einiger Änderungszeitpunkte macht. Ergänzungen oder Hinweise auf Fehler nehme ich gerne entgegen!

Stand: 25.03.2016